...ist wie Animations-Feuerwerk in 2D. Nur, dass man ne' Brille auf der Nase hat, die ständig verrutscht. Weil's aber trotzdem lustig bunt aussieht und obendrein einen mächtigen Krawumm-Faktor mitbringt, sorgt Dreamworks' Panda-Kung-Fu auch im zweiten Anlauf für einen Kick! Darin wird das Feuerwerk nicht nur dazu verwendet um hübsche Figürchen in den Nachthimmel zu zaubern, sondern in erster Linie um das altertümliche China zu zerstören. Und Kung-Fu gleich mit. Weil aber Po, besser bekannt als DER dicke, fette Panda (Hape Kerkeling / engl. Jack Black) nach vielen Trainingseinheiten und unzähligen Treppenstufen endlich verstanden hat wie das geht, zieht er im zweiten Teil der knuffigen Animationsklopperei aus, um das Tal des Friedens abermals vor der Verwüstung zu retten. Mit dabei sind natürlich wieder die furiosen Fünf (Ralf Schmitz, Tobias Kluckert, Stefan Gossler, Cosma Shiva Hagen & Bettina Zimmermann), jede Menge Humor und ein Haufen Reisklößchen.Es könnte alles so schön sein. Im alten China. Überall stehen niedliche Häuschen, die Kirschbäume blühen um die Wette und die knuffigen Einwohner des Tals des Friedens schlürfen munter ihre Nudelsuppe. Wäre da nicht der griesgrämige Albino-Pfau Shen (Hans- Jürgen Dittberner / engl. Gery Oldman), der, von einer düsteren Prophezeihung angetrieben, mit aller Macht und brutaler Hand...beziehungsweise Feder versucht das Land zu unterjochen. Lediglich der Drachenkrieger, der im ersten Teil vom Suppenprofi zum Kung-Fu Meister avenciert ist, kommt in Frage, um sich dem mächtigen Pyromanen in den Weg zu stellen. Dabei findet der Panda auf schmerzhafte Art und Weise heraus, dass sich ihre Wege nicht zum ersten Mal kreuzen.
Soweit so cool. Das größte Problem des Films findet sich aber schon in dem obigen Absatz wieder. In acht Zeilen Text finden sich knapp ein Duzend Attribute der Güteklasse 'brutal', 'düster' und 'schmerzhaft' wieder. Genau das ist Kung-Fu Panda 2 über weite Strecken: Düster und traurig. Das ist okay für einen Bruce Willis-Streifen. Aber nicht für einen Animationsfilm, dessen Charaktäre und Schauplätze von vorne bis hinten für Kinderherzen designed worden sind. Zusätzlich zu der ohnehin schon bedrückenden Stimmung werden Themen wenig sensibel verbildlicht, die für Erwachsene traurig - und für Kinder vermutlich eine Horrorvorstellung sind.
Dadurch gerät der abermals grandiose Humor um den dicken, überaus sympathischen Panda mit der erstklassig animierten Glubschaugen-Mimik etwas in den Hintergrund. Das liegt nicht zu letzt daran, dass Po selbst weniger zu lachen hat als noch im ersten Teil, weil sich die Geschichte weniger um seine drollige Art und seinem Herzenswunsch Kung-Fu zu lernen dreht, als um seine traurige Vergangenheit. Die furiosen Fünf, die stattdessen mehr in den Vordergrund rücken, machen zwar durch flotte Action und unterhaltsame Slapstick-Kämpfe Spaß, können aber die Humorabteilung nicht alleine leiten.
Dennoch blitzt gerade nach der etwas trägen Anfangsphase immer wieder der brillante Humor auf, den die Fans des ersten Teils so lieben gelernt haben. Von herrlich bemitleidenswerten Kampfübungen des Pandas, über Fressattacken und dem Kampf gegen seinen Erzfeind - Treppen - bis hin zu einer Art Pac-Man-Ralley im Drachenkostüm durch das alte China, ist alles drin'. Wer sich von einer für einen Animationsfilm ungewohnt düsteren Atmosphäre und etwas träge erzählten Geschichte nicht abschrecken lässt, wird mit 'Kung-Fu Panda 2' unterhaltsame 90 Minuten verbringen. Wer auf Gute-Laune-Filme steht hat immerhin noch an dem durchweg sympathisch-gemütlichen Panda, dem fantastisch animierten Pfau-Bösewicht und den lustigen Gags Spaß. Alle Anderen können ja während dessen Frauenfußball gucken gehen.
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| 4/6 Fists of Excellence |



